Pressestimmen

General-Anzeiger – Dienstag, 13. September 2011
Tröstendes in der Lukaskirche      

Die Auerberger Kantorei mit Chormusik und Liedern der Romantik

Von Fritz Herzog


Zum „Tag des offenen Denkmals“, insbesondere aber zum 10. Jahrestag der verheerenden Anschläge in New York und Washington hatte die Auerberger Kantorei unter Thomas Neuhoff zu einem Konzert mit äußerst stimmigem Konzept in die Lukaskirche eingeladen. Im Mittelpunkt standen die beiden Zyklen “Vier ernste Gesänge“ von Brahms und „Kindertotenlieder“ von Mahler, flankiert – neben Weiterem beider Komponisten – von Chorwerken Mendelssohn-Bartholdys und Schumanns. Romantik wie Fin de Siècle haben ganz besondere Affinitäten zum Spannungsverhältnis von Leben und Tod, am deutlichsten hier vielleicht ausgedrückt im tröstenden „Ihr habt nun Traurigkeit“ aus Brahms‘ „Ein Deutsches Requiem“ und Mahlers Rückert-Vertonung: „Ich bin der Welt abhandengekommen“ mit der ästhetischen Überhöhung von „Kunst“. Für diesen Gedenktag bestens präpariert zeigte sich die angenehm schlank agierende Auerberger Kantorei, sauber intonierend wie artikulierend.
Bei Mendelssohns „Lass, o Herr“ aus op. 96 und seiner Hymne „Hör mein Bitten“ saß die 17-jährige Alina Gehlen einfühlsam begleitend an der Orgel.   Am Flügel dann Thomas Neuhoff, Marek Reicherts etwas indisponierten, in den Mitten aber leuchtenden Bariton begleitend bei Brahms op. 121, Nicole Pieper mit leicht ansprechendem, warm timbriertem Mezzo-Sopran bei den ohne Pathos wie Gebete vorgetragenen Rückert-Liedern sowie Christina Kühne mit lieblich erblühendem Sopran bei Mendelssohn und dem wunderbar innig gestalteten Ausschnitt aus dem Brahms-Requiem.